21. März 2022

KiKxxl unterstützt Wanderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“

Die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ würdigt mit Hilfe großformatiger skulpturaler Präsentationen den großen Anteil jüdischer Athletinnen und Athleten an der Entwicklung des modernen Sports in Deutschland. Schirmherr der Ausstellung ist das Zentrum deutsche Sportgeschichte e.V. und die Universitäten Potsdam und Hannover in Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum Osnabrück.

Aktuell ist diese noch bis zum 28. März auf dem Domplatz in Osnabrück zu sehen. Auf dem Platz vor dem Osnabrücker Dom sind 17 lebensgroße Foto-Figuren bedeutender jüdischer Sportlerinnen und Sportler ausgestellt.

Durch das Bündnis „Tradition lebt von Erinnerung“, in Partnerschaft mit dem VfL Osnabrück und dem SV Werder Bremen, hat KiKxxl zusammen mit dem SV Meppen die 17 Figuren um noch sechs weitere wichtige regionale Funktionäre, Sportlerinnen und Sportler ergänzt. Zwei dieser jüdischen Sportler sind die beiden Fußballer Kurt Visser und Fritz Cohen, welche maßgeblich beim SV Meppen zum sportlichen Erfolg beitrugen. Fritz‘ älterer Bruder Hans stand sogar 1912 in der Gründungsmannschaft des SV Amisia Meppen, wie der SV Meppen anfangs hieß.

„Es ist in der aktuellen Zeit wichtiger denn je, an die schlimme Zeit des NS-Terrors sowie an die vielen Schicksale der Menschen zu erinnern und dafür zu sorgen, dass sich so etwas niemals wiederholen wird. Daher war es uns ein großes Anliegen, die Ausstellung zu unterstützen“, sagt Andreas Kremer, Geschäftsführer der KiKxxl GmbH und Vorstandssprecher des SV Meppen.

Fritz Cohen wurde am 21. März 1904 geboren und wuchs mit seinen Geschwistern Hans und Grete in seinem stattlichen Elternhaus in der Meppener Innenstadt auf. Weil damals im Emsland vorrangig die katholische Deutsche Jugendkraft den Ligabetrieb organisierte, stieg der SV erst 1928 mit dem Beitritt zum Westdeutschen Spielverband in Meisterschaftsserien ein. Während die Eltern den NS-Terror nicht mehr erlebten, flohen ihre beiden Söhne 1938/39 über Gelsenkirchen in die USA.

Kurt Visser wurde am 9. Juni 1906 in Meppen geboren und war sowohl als Fußballer beim SV Meppen als auch im örtlichen Tennisklub aktiv. Ein Freund fuhr ihn im Oktober 1938 mit seinem Auto in das Twister Moor, von wo er mit einem Schmuggler über die Grenze zunächst in die Niederlande und dann nach Palästina flüchtete. Kurt Visser starb am 5. November 1975 in Israel. Sein Vater wirkte als Schriftführer des „Vereins zur Wahrung und Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Stadt Meppen” sowie als Vorsteher der Meppener Synagogengemeinde.

Einige der Figuren sollen im Anschluss auch in der Meppener Innenstadt ausgestellt werden.

Bild v.l.: Dr. Hermann Queckenstedt, Diözesanmuseum Osnabrück; Alon Meyer, Präsident TuS Makkabi Frankfurt; Kurt Visser; Fritz Cohen; Andreas Kremer, Geschäftsführer KiKxxl, Vorstandssprecher SV Meppen



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